Grippezeit im Anmarsch – Husten richtig behandeln

Wenn die Temperaturen draußen sinken und die Heizsaison eingesetzt hat, ist auch der lästige Husten – meist im Zuge einer Erkältung – nicht mehr weit. Dieser hat aber eine wichtige Funktion: Er trägt wesentlich zum Schutz und zur Reinigung unserer Atemwege bei.

Hier ein Niesen, da ein Husten. Schuld ist die trockene Heizungsluft, die unsere Schleimhäute rissig macht und Krankheitserreger leichter eindringen lässt. Wir haben Tipps für Sie zusammengefasst, wie Sie Husten richtig behandeln und Erkältungen wirksam vorbeugen.

Husten ist sinnvoll und nützlich. Was wir als störend empfinden, ist ein wichtiger Mechanismus zur Erhaltung unserer Gesundheit: Durch das Husten wird nämlich der Bronchialschleim mit den darin enthaltenen Krankheitserregern aus unserem Körper transportiert. Mit einer enormen Geschwindigkeit: Bis zu 1000 Stundenkilometer schnell werden Schleim, aber auch Fremdkörper wie Brotkrümel an die Luft befördert. Damit wir husten, geben Rezeptoren in den Bronchien und im Kehlkopf Signale an das Gehirn weiter. Als Reaktion zieht sich das Zwerchfell zusammen und die Restmenge an Luft in unseren Atemwegen katapultiert Fremdkörper oder Bronchialschleim hinaus.

Trockener Husten kündigt Erkältung an. Letzterer wird im Zuge einer Erkältung erst nach und nach aufgebaut. Eine Erkältung beginnt üblicherweise mit trockenem Reizhusten, der nach einigen Tagen in ein produktives Schleimhusten
übergeht. Unterstützen Sie Ihren Körper daher zu Beginn einer Erkältung mit Heilpflanzen, die einen hohen Anteil an Schleimstoffen aufweisen. Dazu zählen Eibisch und Spitzwegerich. Sie können als Tee getrunken oder zum Gurgeln verwendet werden. Eibisch und Spitzwegerich sind auch häufig Bestandteile von Hustensäften und Lutschpastillen. Eine weitere wirksame Heilpflanze ist Isländisch Moos. Sie ist unter anderem in Form von Lutschtabletten erhältlich und kann auch vorbeugend gegen Heiserkeit eingesetzt werden. Wohltuend wirken außerdem Brust-Einreibungen mit ätherischen Ölen – darunter Kampfer, Thymian, Myrte und Engelwurz. Auch Fenchelhonig beruhigt die Schleimhäute und lindert Reizhusten. Sie können ihn ganz einfach selbst zubereiten: Legen Sie dazu Fenchelsamen mindestens drei Tage lang in Honig ein.

Thymian wirkt schleimlösend. Kommt es nach einigen Tagen zum produktiven Abhusten, sind andere Mittel und Maßnahmen angezeigt. Ein bewährtes Hausmittel ist Thymiantee in Kombination mit Honig und Zitrone. Thymian wirkt auswurfsfördernd und stimuliert die Bronchien, wodurch festsitzender Schleim leichter abgehustet werden kann. Dasselbe gilt für Fenchel und Anis, die beide schleimlösend wirken. Mit Honig gesüßt ist Anis-Tee ein altbewährtes Hustenmittel aus der traditionellen Medizin. Besonders wirksam ist auch Myrtol – ein pflanzliches Arzneimittel aus Eukalyptus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöl. Das schleimlösende Mittel wird häufig bei Bronchitis eingesetzt, hat eine entzündungshemmende Wirkung und tötet Keime ab. Daneben finden Sie in Ihrer Apotheke eine Reihe von Präparaten mit schleimlösenden Wirkstoffen wie Acetylcystein oder Ambroxol, die rezeptfrei erhältlich sind. Wenn der Hustenreiz in der Nacht so stark ist, dass Sie keine Ruhe finden, sollten Sie über die Einnahme von hustenstillenden Präparaten nachdenken. Sprechen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker an, der Sie gerne individuell berät!

Inhalieren hilft. Als ideale Begleittherapie hat sich die Inhalation mit Kochsalzlösung erwiesen. Das ist – ganz altmodisch – mit einem Handtuch über dem heißen Kochtopf oder mittels Inhalationsgerät möglich. Letzteres hat den Vorteil, dass die Dämpfe nur in Mund und Nase eindringen, aber die Augen nicht reizen. Das ist vor allem dann unangenehm, wenn Sie für die Inhalation ätherische Öle wie Eukalyptus, Latschenkiefer oder Fichtennadeln verwenden. Ihre Wirkstoffe sind ideal, um festsitzenden Schleim aus den oberen Atemwegen zu lösen.

Wann zum Arzt? Durchschnittlich dauert ein erkältungsbedingter Husten vier bis acht Wochen. Tritt hohes Fieber auf oder wird der Husten nach einer Woche Selbstbehandlung nicht besser, sollten Sie zur Abklärung Ihren Hausarzt aufsuchen. Ist Blut im Auswurf oder leiden Sie zusätzlich unter Atemnot, ist unverzüglich ärztlicher Rat einzuholen. Husten kann auch ein Vorbote für Asthma bronchiale sein. Achten Sie deshalb auf Geräusche beim Ausatmen und einen Anstieg der Atemfrequenz. Hat der Auswurf eine grün-gelbliche Farbe, kann das auf eine Infektion hinweisen. Klären Sie auch diesem Fall unverzüglich die Ursache bei Ihrem Hausarzt ab! Wenn starker Husten durch Schmerzen im Brustbereich begleitet ist, könnte es sich um eine Infektion des Lungengewebes handeln (Lungenentzündung). Eine Abklärung ist nur durch ein Lungenröntgen beim Facharzt möglich und muss entsprechend behandelt werden. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen ist rasches Handeln empfohlen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Husten. Sie können eine Reihe vorbeugender Maßnahmen treffen, um sich vor erkältungsbedingtem Husten zu schützen. Eine Möglichkeit ist es, auf eine stetige Befeuchtung Ihrer Atemwege zu achten. Die Heizungsluft im Winter trocknet nämlich die Atemwege aus. Das hat negative Folgen: Die Schleimhäute werden rissig und in der Folge können Krankheitserreger leichter eindringen. Luftbefeuchter verbessern das Raumklima in der kalten Jahreszeit und befeuchten Ihre Atemwege. Alternativ ist es auch möglich, nasse Handtücher über den Heizkörper zu legen. Ein 15- bis 30-minütiger Aufenthalt in der Dampfsauna kann Atemwegsinfekten ebenso vorbeugen. Daneben sollten Sie auf viel Bewegung an der frischen Luft achten, was Ihr Immunsystem stärkt. In Kombination mit einer vitaminreichen Ernährung (achten Sie in der Erkältungszeit auf eine ausreichende Vitamin-C-Zufuhr!) sind Sie bestens gegen Erkältungen gewappnet. Auch Sonnenhut-Präparate können Sie – frühzeitig eingenommen – wirksam vor grippalen Effekten und deren Begleitsymptome schützen.

Haben Sie Fragen zum Thema „Husten behandeln“? Gerne beraten wir Sie individuell. Sprechen Sie uns einfach bei Ihrem nächsten Apotheken-Besuch darauf an!

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